EvKGB Silder Nord Altar

Gemeindezentrum Süd

1906 wurde das Haus Ecke Köpenicker Straße/Eichenallee gebaut. Die untere Etage war als Gaststätte mit Tanzsaal schnell ein beliebtes Ausflugsziel. 

Seit 1921 fanden im Tanzsaal alle 14 Tage evangelische Gottesdienste statt. Die Gaststätte hatte währenddessen geöffnet (und so ließ sich die Frage, „gehe ich zum Gottesdienst oder in die Kneipe?“ ganz einfach beantworten). 1934 kaufte die Kirche das Anwesen, die Witwe des letzten Eigentümers verfügte noch über die erste und zweite Etage. Die Gottesdienste fanden trotz wechselnder Pächter weiterhin im Tanzsaal statt. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Tanzsaal als „Bombengutlager“, Gottesdienste gab es nicht. Nach Kriegsende beschlagnahmte die Rote Armee das Haus, aus dem Tanzsaal wurde ein Kinosaal. Evangelische Gottesdienste fanden nun in der katholischen Kirche Fortunaallee statt.

Nach der Freigabe im Oktober 1945 und einer notdürftigen Sanierung öffnete die Gaststätte wieder. Samstags wurde getanzt, und am Sonntagmorgen „durften“ die Konfirmanden den Tanzsaal säubern und für den Gottesdienst umräumen. Zu dieser Zeit wohnte die erste Pfarrfamilie im Haus. Der Pfarrer schlief samstags immer außerhalb, da ihn der Lärm aus dem Tanzsaal nicht zur Ruhe kommen ließ.  
1950 kündigte die Kirche den Pachtvertrag, das Lokal schloss. Nach der Verbindung von Gaststätte und Tanzsaal erfolgte am 5. November 1950 die Einweihung des Kirchsaals. Noch längere Zeit kam es vor, dass Ausflügler nach Bier verlangten. 

1996 begannen die Grundsanierung und die Umgestaltung des Gemeindezentrums. Im April 1997 fand die festliche Einweihung des Gemeindezentrums mit neuem Jugendkeller und Wintergarten statt.